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Radon in Häusern und Gebäuden

Drymat kann Radon in Gebäuden reduzieren

Vorab ein PDF-Artikel (hier downloaden) zum Thema Radon, welcher am 15.12.2022 in der Ausgabe des "Blick" Sachsen erschienen ist. In dem Artikel wird Drymat mit einer möglichen Lösung für die Radon-Problematik angesprochen.

Ebenfalls vorab eine aktuelle Radonsanierung Bewertung (Link zu PDF-Download) des Bergtechnischen Ingenieurbüros GEOPRAX, in der auch die Wirksamkeit des Drymat Systems bei Radonbelastungen untersucht wurde.

Im Folgenden ein Beitrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie und des Thüringer Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz.

Radon kommt weltweit überall dort vor, wo Uran im Boden und Gestein enthalten ist. Die Erdkruste enthält die natürlichen Radionuklide Uran-238, Uran-235, Thorium-232 und Kalium-40. Als Zwischenprodukt der Zerfallsreihe des Uran-238 entsteht über Radium-226 das radioaktive Edelgas Radon-222 (Rn-222, Halbwertszeit 3,8 Tage). Radon geht mit anderen Elementen keine chemischen Verbindungen ein und ist deshalb besonders mobil. Radon wird aus allen Materialien freigesetzt, in denen Uran vorhanden ist, vor allem aus dem Erdboden und i.d. R. in geringem Umfang auch aus Baumaterialien. 

Radon gelangt infolge Diffusion und Konvektion vom Entstehungsort durch den Boden an die Erdoberfläche und in die freie Atmosphäre, kann dabei in Wasser gelöst und mit dem Grundwasser verteilt, aber vor allem über die Bodenluft in die Atmosphäre und in Gebäude verfrachtet werden. Eine gasdurchlässige Bodenstruktur und geologische Störungen wie Spalten und Risse in festeren Segmenten begünstigen die Radon-Mobilität. 

 

Im Freien liegt die Radon-Konzentration in Deutschland gewöhnlich bei etwa 10 bis 30 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Allerdings gibt es auch Gebiete, vor allem in Bergbauregionen, mit höheren Werten. Die Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus war deshalb seit 1992 Anlass für die Thüringer Landesregierung, die Radon-Konzentration in der Außenluft im Ostthüringer Raum ständig überwachen zu lassen (Radon-Messnetz Ostthüringen). 

Höher als in der Außenluft ist die Radon-Konzentration in der Regel in den Gebäuden. Im Hinblick auf die heutigen Lebensgewohnheiten - wir halten uns durchschnittlich 70 bis 80 % in Innenräumen auf - muss die Radon-Konzentration in den Aufenthaltsräumen vorsorglich Beachtung finden. Das ständige Einatmen höherer Radon-Konzentrationen kann eine gesundheitliche Gefahr darstellen, weil Radon mit seinen radioaktiven Folgeprodukten das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, erhöhen kann. Vorsorgliches, gutes Durchlüften der Räume stellt dabei die einfachste Maßnahme dar, um die Konzentration von Radon in den Innenräumen zu minimieren. 

Bundesweite Messungen in über 9000 Wohnungen haben ergeben, dass die Radon-Konzentration in der Raumluft im Mittel bei 50 bis 100 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) liegt. Bei einer Schwankungsbreite der Messwerte von einigen Bq/m³ bis zu einigen 10 000 Bq/m³ hat die Häufigkeitsverteilung der Radon-Konzentration in Wohnräumen den in der Abbildung dargestellten Verlauf.

 

Datenquelle: Radon-Handbuch Deutschland 2001

Wesentlich beeinflusst wird die Radon-Konzentration in der Raumluft durch die Bodenluft, die über undichte Stellen im Fundament und in den Wänden in die Räume eindringen kann. Die Radonfreisetzung aus uranhaltigen Baustoffe spielt in den allermeisten Fällen demgegenüber nur eine untergeordnete Rolle.

Das geologisch bedingte Radon-Potenzial (Menge des Radons, das im Untergrund zur Verfügung steht, entspricht der Radon-Konzentration in der Bodenluft) und die Radon-Durchlässigkeit des Bodens sind neben baulichen Gegebenheiten und Nutzungsgewohnheiten entscheidende Ursachen für das Auftreten erhöhter Radonkonzentrationen in den Gebäuden.

 

Man geht davon aus, dass die Bodenluft zur Raumluftkonzentration im Verhältnis schätzungsweise 1 zu 0,001 - 0,005 steht, also 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft 100 bis 500 Becquerel pro Kubikmeter in der Raumluft bewirken können. Allerdings ist dabei zu beachten, dass dies nur eine grobe Abschätzung sein kann, denn auch die Bauweise (Unterkellerung, Stärke und Material der Bodenplatte usw.), der Zustand des Gebäudes und die Nutzungsart sind von erheblichem Einfluss.

 

In Thüringen werden seit vielen Jahren Messungen zur Radon-Problematik durchgeführt. Die Thüringer Landesregierung gab 1995 eine Studie zur Eingrenzung von Radon-Verdachtsgebieten im Land in Auftrag, deren Ergebnisse unter www.tlug-jena.de/contentfrs/fach_07/radon/64_01010_01_radon.html dargestellt sind. Ausgangspunkt dieser Untersuchungen ist der Gehalt des Bodens an Uran, der mittels Spezialmessungen bei der Überfliegung weiter Gebiete Thüringens ermittelt und mit einer Reihe anderer Faktoren verknüpft wurde. Weitere Ergebnisse einer bundesweiten Übersichtserhebung mit insgesamt 2346 Messorten zur Radon-Konzentration in der Bodenluft (1 m Bodentiefe), die die Bundesregierung in ihrer Zuständigkeit durchführen ließ, wurden als Karte unter www.bfs.de/ion/radon/radonatlas.html veröffentlicht. 

Bei der Betrachtung beider Karten ist zu beachten, dass sie lediglich einen orientierenden Überblick über die großräumige Verteilung der Radon-Verdachtsklassen bzw. der Radon-Konzentration in der Bodenluft geben können. Für die Einschätzung der Radon-Situation in einer räumlich begrenzten Region, einer Gemeinde oder eines bestimmten Gebäudes sind sie, wie die Autoren hinzugefügt haben, nicht geeignet. 

Deshalb lässt die Tatsache, dass ein Gebäude in einer Region liegt, in der es einige Messpunkte mit erhöhter Radon-Konzentration gibt, nicht den Schluss zu, dass alle übrigen Gebäude auch ein Radon-Problem haben müssen oder dass überall dort, wo es bisher keine Hinweise auf höhere Radon-Konzentrationen in der Bodenluft gibt bzw. nicht gemessen wurde, diese lokal nicht vorkommen können. Die Verhältnisse können von Haus zu Haus unterschiedlich sein.

 

Eine verlässliche Auskunft über die Radon-Situation in einem Gebäude gibt nur die Messung der Radon-Konzentration vor Ort. 

Zur Messung werden empfohlen: 

die Messung der Radon-Konzentration im Baugrund im Rahmen der Neubauplanung, 

die Messung der Radon-Konzentration in der Raumluft in bestehenden Gebäuden. 

Messungen in der Raumluft werden unter anderen von Institutionen angeboten, die 2004 an einer Vergleichsprüfung beim Bundesamt für Strahlenschutz teilgenommen haben und deren Dosimeter als geeignet eingeschätzt wurden (Radon-Messstellen). 

Die Messung der Radon-Konzentration im Baugrund erfolgt in der Regel über die Messung der Radon-Konzentration in der Bodenluft in 1 m Bodentiefe. Für die Messung der Radon-Konzentration in der Raumluft werden meistens Langzeitmessverfahren eingesetzt. Langzeitmessungen sind zu empfehlen, weil der Radon-Gehalt in der Raumluft täglichen und jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt. Im Winterhalbjahr sind z. B. die Radon-Konzentrationen in den Räumen in der Regel höher als in der warmen Jahreszeit. Die Kosten der Messung belaufen sich auf etwa 30 Euro pro Messpunkt, die Auswertung inbegriffen. 

Gesetzliche Regelungen zu Grenzwerten der Radon-Konzentration in Wohngebäuden gibt es in Deutschland derzeit nicht.

 

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Hinweise zum Schutz vor Radon können dem BfS-Infoblatt 5/2003 bzw. weiterführend dem Radon-Handbuch Deutschland entnommen werden.

Eine fachliche Beratung bieten in Thüringen kostenlos an:

zum Radon-Gesundheitsrisiko in Wohngebäuden

Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz

Tel.: 0361 37888 20 und 0361 37888 23

 

zur Messung von Radon

Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie,

Landesmessstelle für Umweltradioaktivität

Messstelle Gera

Tel.: 0365 8275 728 

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